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Artikel

30.06.2025

Das neue Arbeitsprogramm der MFPK

Mitte Juni wurde die neue MFPK für die nächsten zwei Jahre berufen. Mit neuen und alten Gesichtern starten wir nun in die gemeinsame Arbeit. Auf der Bundesfrauenkonferenz und der Bundeskonferenz wurde dafür das Arbeitsprogramm der MFPK beschlossen. Und das haben wir vor:

Rechte Bewegungen werden stärker, Frauenrechte weltweit wieder mehr angegriffen – und auch wir spüren weiterhin, dass feministische Errungenschaften keine Selbstverständlichkeit sind. Während Feminismus auf Social Media, in Werbung und öffentlichen Debatten immer präsenter scheint, nehmen zugleich Misogynie, soziale Unsicherheit und Angriffe auf Frauenrechte zu. Die Mädchen- und Frauenpolitische Kommission (MFPK) will deshalb in den nächsten Jahren noch gezielter arbeiten und sich auf zentrale Themen konzentrieren.

Ein Schwerpunkt der kommenden Jahre liegt auf dem Thema reproduktive Rechte. Weltweit und auch in Europa werden diese Rechte zunehmend eingeschränkt – teils offen, teils durch die Hintertür. Frauen sollen Kinder bekommen, nicht aus eigener Entscheidung, sondern zur Sicherung nationaler Interessen, für den Arbeitsmarkt oder im Sinne einer reaktionären Familienpolitik. Das Recht auf Abtreibung ist dabei ein zentraler Angriffspunkt rechter Politik. In Deutschland wurde zwar § 219a gestrichen, doch die grundsätzliche Strafbarkeit des Schwangerschaftsabbruchs nach § 218 bleibt bestehen. Das führt dazu, dass viele Frauen, besonders in schwierigen Lebenslagen, kaum Zugang zu sicheren Abbrüchen haben. Wir wollen uns mit den politischen Hintergründen beschäftigen und auch schauen, wie Armut oder Rassismus eine Rolle dabei spielen.

Auch im digitalen Raum zeigt sich, wie tief Misogynie verankert ist. Frauen werden auf sozialen Plattformen abgewertet, sexualisiert, beleidigt oder bedroht. Gleichzeitig erfahren reaktionäre Männlichkeitsbilder eine besorgniserregende Renaissance: Alpha-Männer und traditionelle Frauenrollen feiern auf TikTok ihr Comeback. Wir wollen diesen antifeministischen Strömungen etwas entgegensetzen und den digitalen Raum auch für feministische Inhalte nutzen.

Auch im Verband selbst wollen wir mehr tun, um Frauen zu stärken. Die MFPK hat sich in den vergangenen Jahren erfolgreich strukturell verankert – mit einer eigenen Referentin im Bundesvorstand und einer festen Rolle in der Satzung. Jetzt soll stärker auf die praktische Umsetzung von Frauenförderung geblickt werden. Welche Hürden erleben Mädchen und Frauen im Verband konkret? Wie wirken sich patriarchale Strukturen auf Gliederungsebene aus – bewusst oder unbewusst?

Dazu sollen neue Formate beitragen: eine Funktionärinnenschulung auf der Kaderschmiede und regionale Frauenvernetzungstreffen. Außerdem wird es weiterhin die Frauentheorieseminare geben. Dort können wir uns austauschen, vernetzen und gemeinsam Wissen aufbauen – ohne Druck oder männlich geprägte Dominanz. Denn feministische Praxis braucht theoretische Fundierung – und Räume, in denen Frauen sich diese aneignen können.

Außerdem wollen wir uns regelmäßig in den Verbandspublikationen und durch Anträge auf unseren Konferenzen und Bundesausschüssen zu frauenpolitischen Themen äußern. Denn die Prekarisierung von Mädchen und Frauen in dieser Gesellschaft ist nicht nur Frauenthema, auch unsere männlichen Genossen müssen sich damit auseinandersetzen.

Und so kämpfen wir weiter für eine Gesellschaft, in der alle selbstbestimmt leben können!

Den ganzen Beschluss findet ihr im internen Bereich von wir-falken.de unter diesem Link.

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(Im Arbeitsprogramm benutzen wir das Wort Frau. Damit meinen wir Frauen (Cis und Trans Frauen) und Personen, die sich nicht dem binären Geschlechtersystem zuordnen, aber in der Gesellschaft der Kategorie Frau zugeordnet werden. Denn wir werden als Frauen gelesen und als Frauen unterdrückt und über unsere (vermeintliche) Zugehörigkeit zur Reproduktionssphäre definiert.)


aj-cfp-03-2025
Call for Papers: "Autorität und Staat"

Schickt uns eure Texte für die Arbeiter*innenjugend (aj 3-2025)!

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Der neue Bundesvorstand: Pauline Griesenbruch, Maja Iwer, Jonathan Schweizer, Micki Börchers, Hilde Teichgräber und René Bellinghausen (v.l.n.r.)
"Tapfer, unverzagt und lächelnd – trotz alledem": Das war die 41. Bundeskonferenz der SJD – Die Falken

Der Verband ist in Frankfurt a.M. zusammengekommen, um u. a. neue Vorsitzende und einen neuen Vorstand zu wählen sowie das Arbeitsprogramm für die nächsten zwei Jahre zu beschließen

Termine

23.07.2025 bis 01.08.2025, 22:00

IFM-Camp 2025
im Falkencamp Döbriach, Kärnten, Österreich

20.08.2025, 19:00 bis 20.08.2025, 21:00

Wehrpflicht, Wehrerfassung, was kommt auf uns zu?
Infoveranstaltung mit Judith und Gerd von der DFG-VK

10.09.2025, 19:00 bis 10.09.2025, 21:00

Rote Pädagogik: Medienpädagogik – Umgang mit Handys und Sozialen Medien
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