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Artikel

18.07.2025

Sozialistische Frau im Juli: Sakine Cansız

Die MFPK stellt jeden Monat eine sozialistische Frau vor. Dieses Mal ist es Sakine Cansız:

Sakine Cansız wurde 1958 in der Türkei als älteste Tochter von sieben Kindern geboren. Ihre Familie gehörte der kurdischen Minderheit an. Sakine Cansız verbrachte ihr Leben mit dem Kampf in der kurdischen Befreiungsbewegung, besonders der Stärkung und Organisierung von Frauen.

Während der Schulzeit begann sie sich für die im Entstehen begriffene kurdische Freiheitsbewegung zu interessieren, erkannte darüber ihre eigene Identität als Kurdin und entwickelte ein Verständnis der Kurden als eigenständiges Volk. Sie nahm an Demonstrationen teil, diskutierte mit revolutionären Student*innen und organisierte sich. In der zu der Zeit patriarchal und konservativ verfassten kurdischen Gesellschaft eckte sie dabei oft an und begehrte gegen diese Verhältnisse auf. Als Vorwand um ihr Zuhause verlassen und Revolutionärin sein zu können, heiratete sie und ging nach Izmir. Dort arbeitete Sakine in einer Schokoladenfabrik und organisierte die Arbeiterinnen. Über politische Fragen zerstritt sie sich mit ihrem Mann und kehrte nach Nordkurdistan zurück. Dort – in einer der konservativsten Regionen – gründete sie viele Frauengruppen, in denen sie die Frauen über Kapitalismus und seine Auswirkungen auf Frauen bildete.

Als 1978 die PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) gegründet wurde, war sie eine von nur zwei beteiligten Frauen. Sie konzentrierte sich auf den Aufbau einer Frauenbewegung innerhalb von Partei und Bewegung, wurde jedoch 1979 verhaftet und über 10 Jahre inhaftiert. Ihr mutiger unverbrüchlicher Widerstand gegen die Folter und Haftbedingungen wurde zum Signal und Vorbild für kurdische Kämpfer*innen inner- und außerhalb der Haft.

Als Sakine 1991 aus der Haft entlassen wurde, ging sie in die Berge, wo sie als Teil der Guerilla kämpfte. Parallel baute sie die Frauenguerilla auf. Nach ihrer Zeit in den Bergen kehrte sie an die Kaderakademie zurück, an der sie selbst gelernt hatte, um zu lehren und ging später nach Europa, um die kurdische Bewegung von dort zu unterstützen. Sakine Cansız wurde 2013 zusammen mit zwei anderen Aktivistinnen der kurdischen Freiheitsbewegung in Paris von einem türkischen Geheimdienstler ermordet.

 


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