19.12.2008
Die Geschichte ist's aus der wir lernen!
Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg sind bis heute Vorbilder für SozialistInnen und Gegenstand unseres Seminars vom 09.-11.01.2009
- Was können zwei Menschen, die im letzten Jahrtausend gelebt haben, zur Lösung der aktuellen Probleme dieser Welt beitragen?
- Rosa Luxemburg
- Heute würden wir das anders formulieren
- Karl Liebknecht
- Die aktuelle Dimension ihres Kampfes
- Bearbeiten wir unser "Holz" - den Kapitalismus
- Das Seminar 2009: Die Highlights
Am Abend des 15. Januar 1919 wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Berlin von Freikorpsoffizieren ermordet. Mit ihrem politischen Engagement für Demokratie und Sozialismus, gegen Militarismus und Krieg und ihren Analysen zu Kapitalismus und Kaiserreich sowie ihrer radikalen Kritik an der Mehrheits-Sozialdemokratie ihrer Zeit sind sie bis heute Vorbilder für SozialistInnen.
Sie sind auch keineswegs vergessen, in Berlin findet z.B. jedes Jahr im Januar eine Gedenkveranstaltung für Karl und Rosa statt, zu der wir Falken seit vielen Jahren parallel ein vielbesuchtes Seminarwochenende veranstalten. 2009 waren mehr als 220 Menschen dabei. Auf diese Weise erinnern wir an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht und machen ihr Werk und Wirken für unsere heutigen Kämpfe nutzbar.
Was können zwei Menschen, die im letzten Jahrtausend gelebt haben, zur Lösung der aktuellen Probleme dieser Welt beitragen?
Heute würden wir das anders formulieren
Passen wir diese Sätze an den heutigen Sprachstil und Wortschatz an. Schon wirken sie sehr aktuell:- Ist die globalisierte Wirtschaft denn wirklich etwas grundsätzlich anderes als eine kapitalistisch geprägte Weltwirtschaft?
- Haben vor der diesjährigen Finanzkrise die Ackermänner und Konsorten mit ihren Renditeerwartungen von 25 bis 30% nicht bewiesen, dass es nicht um die Menschen sondern nur um "ihren" Profit ging?
- Zeigt nicht jeder Armuts- oder Hungerbericht der UN, dass trotz des enormen Reichtums und der Menge weltweit produzierter Lebensmittel die Mehrheit der Menschheit in Hunger und erdrückender Armut lebt?
Die aktuelle Dimension ihres Kampfes
Die aktuelle Dimension heißt Afghanistan, Somalia, Kosovo und jedes andere Land, in dem heute deutsche Soldaten angeblich die Sicherheit Deutschlands verteidigen.Jeder Sozialist, jede Sozialistin muss sich - wie Karl Liebknecht vor 94 Jahren - fragen, ob hinter der veröffentlichten Meinung und dem nationalistischen Tschingerassabumm mit dem die Gesellschaft immer auf Kriege eingestimmt werden, nicht in Wirklichkeit etwas ganz anderes steckt: Profitinteresse.
Krieg war und ist ein Geschäft. Für die Waffenlieferanten - nicht für die armen Schweine, die im Namen eines Kaisers, eines Vaterlands oder einer Religion als Soldaten oder als eigentlich unbeteiligte Zivilisten im Kreig verrecken.
Vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs hat Liebknecht dies als Reichstagsabgeordneter wieder und wieder angeprangert. Sinnbild für die Kriegsgewinnler war für ihn Krupp. Die Firma Krupp war damals der größte Waffenhersteller der Welt und sie verkaufte ihre Kanonen in die ganze Welt, ungeachtet Krupps angeblicher "Vaterlandsliebe".
Ersetzen wir heute den Namen "Krupp" durch "EADS" oder "Halliburton" und im Kern ändert sich nichts.
Bearbeiten wir unser "Holz" - den Kapitalismus
Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht geben keine direkten Antworten auf unsere heutigen Probleme, aber ihre Texte können vom aufmerksamen Leser als analytische Werkzeuge genutzt werden. Während des Seminars wollen viele junge Menschen ihre Texte nutzen, wie Tischler Hobel und Bohrer:Bearbeiten wir "unser Holz" - den Kapitalismus. Legen wir seinen Kern frei, lassen wir uns nicht von der verwirrenden Oberfläche blenden, die sich Globalisierung nennt. Denken wir nach über seinen "Bodyguard", den Militarismus, der sich heute gerne "Kampf gegen den Terror" nennt.
In diesem Sinne war das Rosa & Karl- Seminarwochenende unsere Werkstatt.
Das Seminar 2009: Die Highlights
Neben dem vielfälftigen Workshop-Angebot und den erprobten Stadtrundgängen und natürlich der Teilnahme an der Gedenkfeier gab es ein spannendes Kulturprogramm:
- Im Roten Kino lief der Film "Rosa Luxemburg"
- Die Autorin Anneliese Laschitza las aus ihren Biografien "Rosa Luxemburg" und "Karl Liebknecht"
- Der Liederabend fand wieder regen Anklag
- Und abschließend wurde die Disco gerockt
Das Wochenende endetee mit der gemeinsamen Kranzniedrelegung an der Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde und der Teilnahme an der Demo.