03.03.2008
8. März: Internationaler Frauentag
Endspurt zum Tag, an dem Frauen weltweit auf ihre Benachteiligungen im öffentlichen und privaten Leben aufmerksam machen und ihr Recht auf Gleichberechtigung einfordern.
Die Geschichte
1857 gingen erstmals New Yorker Arbeiterinnen gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen und für gleichen Lohn auf die Straße. Am 8. März 1908 traten Tabak- und Textilarbeiterinnen in Manhattan für bessere Arbeitsbedingungen, für ein Frauenwahlrecht, für kürzere Arbeitszeiten und höhere Löhne in den Streik. Auf diese beiden Daten bezogen sich die Frauen, die 1910 auf der 2. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen beschlossen, in allen Ländern jedes Jahr einen Frauentag zu veranstalten.
Aber auch heute noch sind die Forderungen nach Gleichberechtigung und gleichen Möglichkeiten für Frauen aktuell, denn:
- Nur etwa 14 Prozent aller ParlamentarierInnen sind Frauen.
- Das durchschnittliche Monatseinkommen von Frauen in Deutschland liegt rund 22% unter dem der Männer. Damit ist die Lohndifferenz im europäischen Vergleich mit am höchsten.
- Frauen stellen schätzungsweise 60 bis 80 Prozent der Beschäftigten im informellen Sektor. Deren Arbeit ist rechtlich und sozial nicht gesichert und wird volkswirtschaftlich nicht erfasst.
- 80 Prozent aller Flüchtlinge vor Kriegen und Katastrophen sind Frauen und Kinder.
- 60 Prozent aller AnalphabetInnen sind Frauen. Immer noch besuchen weniger Mädchen als Jungen die Schule.
- Jedes Jahr sterben mehr als eine halbe Million Frauen an den Folgen häufiger Schwangerschaften und mangelnder medizinischer Betreuung bei der Geburt.
- Jede dritte Frau muss ohne männliche Hilfe für die Ernährung und Erziehung ihrer Kinder aufkommen, während gleichzeitig gelobt wird, dass jetzt immerhin 4 % der Väter in Elternzeit gehen.
- Frauen und Mädchen sind sexuellem Missbrauch und physischer Misshandlung ausgesetzt. Sogar in ihrer Ehe oder Lebenspartnerschaft leiden im weltweiten Durchschnitt ein Drittel aller Frauen unter Gewalt.
Das geht alle an!
Feminismus, Sexismus und Geschlechterhierarchien gehen alle was an. Nur wenn wir sie alle gemeinsam bekämpfen, sind Änderungen möglich. Deshalb haben wir Falken im vergangenen Jahr eine Kampagne unter dem Motto "There is no alternative - feminism!" gestartet.
Wir kämpfen für eine sozialistische Gesellschaft, in der kein Mensch aufgrund sozialer Klasse, Geschlecht, Herkunft, Behinderung oder sexueller Orientierung benachteiligt wird. Wir treten vehement gegen jegliche Form von Diskriminierung, Unterdrückung und Benachteiligung inner- wie außerhalb des Verbandes ein.
Zum Internationalen Frauentag 2008 laden die Falken vom 7. bis 9. März 2008 zu einem bundesweiten Seminar nach Berlin ein, bei dem wir die mit der Feminismuskampagne begonnene Diskussion im Verband um feministische Positionen fortsetzen wollen.Außerdem sollen Aktionen und Methoden entwickelt werden, mit denen das Thema Feminismus in Gruppen oder in Zeltlagern bearbeitet werden kann. |
Aber auch in unseren Gliederungen ist viel los...,denn:
There is no alternative - feminism!
Flugblatt_8_März-2008.pdf (PDF)