17.04.2019
Bericht von der 40. Bundesfrauenkonferenz
Am ersten Aprilwochenende 2019 fand die 40. Bundesfrauenkonferenz der SJD - Die Falken in Wolfsburg statt.
Am ersten Aprilwochenende 2019 fand die 40. Bundesfrauenkonferenz der SJD - Die Falken in Wolfsburg statt. Zu diesem Jubiläum wollten wir uns nicht nur über die Vergangenheit und Gegenwart feministisch-sozialistischer Arbeit innerhalb und außerhalb unseres Verbandes austauschen. Wir wollten auch einen entscheidenden Schritt nach vorn gehen, denn die satzungsmäßige Verankerung der Bundesfrauenkonferenz bei der SJD - Die Falken soll endlich klar geregelt werden.
Zunächst begann die Bundesfrauenkonferenz am Freitagabend allerdings in ungezwungener Atmosphäre bei gemütlichem Zusammensein und der Chance für die ca. 60 Teilnehmer*innen sich und die feministische Arbeit in ihren Gliederungen gegenseitig kennen zu lernen. Den Samstag leitete dann Maria Neuhauss aus Jena mit einem spannenden Vortrag zum Thema "Still ♥-ing Feminism - Kapitalismus und Patriarchat" ein. Hieran haben sich nicht nur sehr aufschlussreiche Debatten zu Care- und Reproduktionsarbeit, sowie zu kritischer Männlichkeit angeschlossen, sondern auch zur Rollenverteilung in unseren eigenen Verbandsgremien.
Offiziell eröffnet wurde die Konferenz dann von den Genoss*innen der Gruppe Femwave aus Wolfsburg, die uns als Gastgeberinnen vor Ort auch ganz wesentlich bei der Organisation unterstützt haben. Bei ihnen möchten wir uns an dieser Stelle ebenso herzlich bedanken, wie bei den Falken Wolfsburg für das wunderbare Essen!
Im Anschluss sind wir in die Diskussion zum Leitantrag unserer Mädchen- und Frauenpolitischen Kommission (MFPK) für die kommende Bundeskonferenz im Mai gestartet. Dieser Antrag bestimmt den Rahmen der feministischen Arbeit im Bundesverband für die nächsten zwei Jahre. In der anschließenden Kleingruppendiskussion sind viele anregende Ideen und Änderungsanträge der Gliederungen entstanden. Neben der weiteren Stärkung von Frauen und Mädchen im Verband soll der Schwerpunkt in den kommenden zwei Jahren auf dem Selbstbestimmungsrecht von Frauen und Mädchen, sowie auf der Verknüpfung von Kapitalismus und Patriarchat liegen. Außerdem plant die Mädchen- und Frauenpolitische Kommission gemeinsam mit der Internationalen Kommission zu evaluieren, wie sinnvolle internationale Frauenvernetzung aussehen kann.
Am Abend hat dann eine spannende Podiumsdiskussion mit den Genoss*innen Hildegard Fuhrmann (stellvertretende Bundesvorsitzende der SJD - Die Falken ab 1975), sowie Marianne Putzker (MFPK-Referentin ab 1991) und Judith Fiebelkorn (MFPK-Referentin ab 2009) stattgefunden, die über 40 Jahre feministischer Falkenarbeit diskutiert haben und viele interessante Fragen der Teilnehmer*innen beantworten konnten.
Am Sonntag haben wir dann ausgiebig und kontrovers darüber diskutiert, wie wir in Zukunft die satzungsmäßige Einbindung der Bundesfrauenkonferenz in den Verband regeln wollen. Wir haben uns schließlich darauf geeinigt drei satzungsändernde Anträge zu stellen. Einerseits soll die Bundesfrauenkonferenz nach 40 Jahren selbst zu einem beschlussfassenden Organ des Verbandes werden, andererseits soll auch die MFPK-Referentin in der Satzung verankert und eine verbindliche Frauen*quote für die Delegierten zur Bundeskonferenz eingeführt werden.
Danach hielt unsere Bundesvorsitzende Jana Herrmann das Schlusswort zur Konferenz, bevor wir uns mit dem gemeinsamen Singen des traditionellen Falkenliedes "Dem Morgenrot entgegen", sowie der inoffiziellen Hymne der sozialistischen Frauenbewegung, "Brot und Rosen", verabschiedet haben.
Am ersten Aprilwochenende 2019 fand die 40. Bundesfrauenkonferenz der SJD - Die Falken in Wolfsburg statt.