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Deckblatt der Zeitschrift

Wie alles begann

Die Anfänge der Arbeiterjugendbewegung 1904. Beitrag für die FREUNDSCHAFT Spezial Nr. 2 zum Bundespfingstcamp.

6 Uhr, Arbeitsbeginn. Wie immer muss Paul hart arbeiten. Vom Schlosserhandwerk hat er noch nicht viel gelernt. Immer nur schuften, auch sonntags. Vater zahlt sogar Lehrgeld. Ein unaufmerksamer Moment, das Schwungrad gerät aus dem Takt. Der Meister versetzt Paul eine schallende Ohrfeige und brüllt ihn an: "Du hältst alle auf! Wenn wir nicht vorwärts kommen, dann geben sie bald alle Aufträge in die Fabrik!” Überall werden Lehrlinge als billige Arbeitskräfte ausgebeutet. Schutzbestimmungen gibt es zwar, doch die interessieren niemanden. Protest ist zwecklos, denn der Meister hat das "Züchtigungsrecht".

Freitod im Grunewald

Paul Nehring hält das nicht mehr aus. Im Juni 1904 erhängt er sich im Grunewald. Sein Rücken ist mit Blut und Peitschenstriemen bedeckt. Der Fall erregt Aufsehen. Unter den Handwerkslehrlingen wird diskutiert, was man gegen die katastrophalen Arbeitsbedingungen tun kann.

Verein der Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter Berlins

Am 10. Oktober gründen jugendliche Lehrlinge den Verein. Die Verbesserung ihrer beruflichen, rechtlichen und sozialen Situation ist das Ziel. Der Verein richtet Beschwerdestellen für mißhandelte Lehrlinge ein. Dort können sich die Lehrlinge über ihre Rechte informieren. Vorträge und Diskussionsabende finden statt, eine Bibliothek wird eröffnet. Die Monatszeitschrift <i>"Die Arbeitende Jugend”</i> will <i>"... die Missstände, unter denen die jugendlichen Arbeiter zu leiden haben dem Dunkel entreißen und jene Verbrecher anprangern, die den Profit über die Menschlichkeit stellen.”</i>

Das war die Geburtsstunde der Arbeiterjugend in Berlin.

<i>Diesen Artikel fanden wir auf der Website des Landesverbandes Berlin.</i>


Teaser zur Veranstaltungsreihe Rote Pädagogik
Call for Input - Referent*in für "Sozialistische Perspektive zu pädagogischem Umgang mit Religion" gesucht

Für unsere Online-Veranstaltungsreihe Rote Pädagogik suchen wir noch eine Referent*in zum Thema Religion aus sozialistischer Perspektive.

Gedenkstele in Berlin
Wir werden euch nicht vergessen!

Unsere Rede zum Gedenken an die Opfer von Utøya, Oslo und München am 22. Juli

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